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Welcher Touchscreen ist der beste? Die 4 gängigsten Touch-Technologien im Vergleich

Tablet, Smartphone, Informationsstelle, Fahrkartenautomat oder Touch-Tisch. Die Bedienung über Touch-Eingabe hält in allen Lebensbereichen Einzug. Dabei gibt es eine Vielzahl von Touch-Technologien, die auf unterschiedliche Art und Weise funktionieren - sie verfolgen Touches mit Hilfe von Infrarotlicht, Druck oder sogar Schallwellen.

Aber welche Touch-Technologie ist die beste? Natürlich gibt es bei jeder Art von Touchscreen Vor- und Nachteile, und sie können für eine Vielzahl an Anwendungsszenarien geeignet sein. In diesem Beitrag stellen wir die relevantesten Single- und Multitouch Technologien vor und listen die jeweiligen Pros und Kontras auf.

Resistive Touchscreens: Günstig, aber nicht mehr State of the Art

Resistive Touchdisplays nutzen Druck zur Eingabe. Sie bestehen aus zwei Scheiben, die mit elektrisch leitenden Schichten überzogen und durch einen kleinen Luftspalt voneinander getrennt sind. Wenn jemand Druck auf das Panel ausübt, egal ob durch Berührung mit dem Finger, Stift oder indem etwas auf den Bildschirm gestellt wird, berühren sich die beiden Schichten. Nun wird der Widerstand zwischen den beiden Schichten gemessen, wodurch die Stelle auf dem Display gemessen wird, an der der Kontakt stattfindet.

Was sind die Vorteile?

Zu den Vorteilen von resistiven Touch-Panels gehören die sehr niedrigen Produktionskosten, die Flexibilität bei der Art der Berührung (es können auch Handschuhe, Prothesen oder Stifte verwendet werden) und die Strapazierfähigkeit der Bildschirme gegenüber Wasser und Staub.

Was sind die Nachteile?

Resistive Touchscreens können kein Multitouch unterstützen – nur ein Berührungspunkt wird erkannt. Das bedeutet nicht nur, dass die Bildschirme für mehrere Benutzer ungeeignet sind, sondern auch, dass bestimmte Gesten nicht erkannt werden, z. B. das Auf- und Zuziehen mit zwei Fingern zum Zoomen. Aufgrund der leitenden Schichten ist es außerdem bei hellen Lichtverhältnissen wie direktem Sonnenlicht oftmals schwer, die Inhalte auf dem Display zu erkennen. Die mechanische Belastung führt außerdem zu einem stärkeren Verschleiß in der Nutzung.

Infrarot-Touchscreens: Robust, aber fehleranfällig

Bei Infrarot-Touchdisplays befinden sich im Rahmen, der sich vor dem Monitorglas um den Bildschirm zieht, Infrarot-Lichtsender und gegenüberliegende Infrarotempfänger. Dadurch entsteht an der Bildschirmoberfläche eine Art Gitterraster aus Infrarotstrahlen. Wenn ein Objekt oder ein Finger den Bildschirm berührt, wird das Infrarotlicht in diesem Bereich blockiert, und die Position der Berührung oder des Objekts wird dann mittels Triangulation berechnet.

Was sind die Vorteile?

Die Infrarot-Touchtechnologie ist robust, da das Display für die Touch-Eingabe nicht berührt werden muss und man das Frontglas frei wählen kann. IR-Touchdisplays sind nicht auf Kapazität angewiesen, so dass diese optischen Geräte mit Handschuhen oder einem Kunststoffstift genauso gut funktionieren wie mit einem bloßen Finger oder Metallobjekt. Die Sensoren sind außerdem sehr genau, reaktionsschnell und vergleichsweise preisgünstig.

Was sind die Nachteile?

Die Touch-Eingabe ist abhängig von der Lichtsituation und kann bei Einstrahlung von Sonnen- oder Halogenlicht gestört werden. Auch Staub oder Schmutz auf den Sensoren können zu Fehlfunktionen führen. Darüber hinaus ist die Anzahl der simultanen Touchpunkte ist durch den Aufbau des Lichtschranken-Netzes begrenzt. Infrarot-Touchscreens unterstützen die Multitouch Nutzung, jedoch nicht in der Qualität und Genauigkeit, wie es Benutzer von ihren Smartphones kennen. Bei Infrarot-Bildschirmen kann es zu blinden Flecken kommen, also zu Bereichen, die eine Berührung nicht registrieren, wenn die Lichtquellen und Sensoren nicht das gesamte Display abdecken. Auch eine Multitouch Objekterkennung ist nicht möglich, da alles was die Infrarotstrahlen durchbricht lediglich als Touchpunkt gewertet wird.

InGlassTM Touch: Premium Infrarot-Touch, aber keine Objekterkennung

Die InGlassTM Technologie funktioniert ähnlich wie die klassische Infrarot-Touch-Technologie: Infrarotlicht sendende und empfangende Sensoren sind verbaut und bilden eine Art Lichtvorhang. Jedoch sitzen sie unterhalb der Glasscheibe des Displays, sodass das Licht direkt durch das Glas geleitet wird. Bei Berührung der Scheibe wird das Licht gestört und zeigt den Sensoren wo sich der Finger befindet.

Was sind die Vorteile?

Die Technologie zeichnet sich durch eine hohe Eingabepräzision aus, wodurch sie gut für das Schreiben mit passiven Stiften geeignet ist. Außerdem werden automatisch Stift, Finger und Handballen unterschieden, was bei Whiteboard Nutzung von Touchscreens Vorteile in der Usability bietet. Sie ermöglicht auch Druckstärkeerfassung mit dem Finger, wodurch eine zusätzliche Interaktionsebene z. B. zum Zoomen genutzt werden kann. Auch eine Multitouch-Nutzung mit 40 simultanen Touchpunkten ist mit InGlassTM-Displays möglich. Umgebungslicht ist bei dieser Art der Infrarot-Toucherkennung kein Störfaktor mehr.

Was sind die Nachteile?

Die InGlassTM-Technologie lässt leider keine Multitouch-Objekterkennung zu und ist nicht optimal für Multitouch Tische geeignet. Kapazitive und nicht kapazitive Gegenstände oder Schmutz können gleichermaßen eine Störung des Lichtnetzes hervorrufen und somit zu Fehlern führen. So können bspw. fettige Finger einen Fleck hinterlassen, der kurzzeitig noch als Finger erkannt wird und den entsprechenden Toucheffekt auslöst.

PCAP (projiziert-kapazitive) Touchscreens: Der klare Marktführer

Im Gegensatz zu resistiven Touchscreens nutzen kapazitive Touchscreens die elektrischen Eigenschaften des menschlichen Körpers als Eingabe. Bei den heute gängigen PCAP-Touchscreens befindet sich eine leitende Schicht in Form eines hauchdünnen Rasters auf der Rückseite der Glasscheibe. Sie projiziert durch die Scheibe hindurch ein kapazitives Feld. Berührt nun ein elektrisch leitfähiger Gegensetand oder Finger die Glasscheibe, so ändert sich die Kapazität an den Kreuzungspunkten der leitenden Schicht, wodurch die Position des Touches berechnet werden kann. Die PCAP-Technologie ist mittlerweile die meistgenutzte Touchtechnologie, da sie praktisch in allen Tablets und Smartphones verwendet wird – und auch in vielen Großformat-Touchscreens.

Was sind die Vorteile?

Wenn Sie eine verschleißbeständige Lösung suchen, die hohen Bildschirmkontrast und Klarheit mit hoher und schneller Eingabegenauigkeit verbinden, sind modernste kapazitive Touchscreens die bevorzugte Option. Kapazitive Bildschirme sind überaus präzise, können mit Mehrpunkt-Eingaben arbeiten, die als "Multi-Touch" bekannt sind und ermöglichen mit Objekterkennung und Gestenerkennung einen unübertroffenen Funktionsumfang. Da der Sensor hinter dem Glas liegt, sind die Displays ergänzend äußerst robust. Veränderungen der Umgebungslichtsituation haben auf die Sensoren keinerlei Einfluss.

Was sind die Nachteile?

Aufgrund der technischen Vorteile können hochwertige kapazitive Touchscreens ein wenig teurer als andere Optionen sein. Sie reagieren außerdem generell auf kapazitiv wirkende, also elektrisch leitende Materialien. Zum Beispiel führt Flüssigkeit in Form von Regentropfen auf einem PCAP Display zu Toucheingaben, weshalb kapazitive Displays nicht gut für den Outdoor-Einsatz geeignet sind. Auch Handschuhe, die die Leitfähigkeit einschränken, können die Touch Eingabe erschweren.

Welche Touchtechnologie ist also die Beste?

Da müssen wir es mit der klassischen Antwort eines Juristen halten: Es kommt darauf an. Welches Budget haben Sie? In welchem Nutzungskontext soll es eingesetzt werden? Soll es Erweiterungsmöglichkeiten geben? Multitouch, Singletouch, Tokenerkennung, Stifterkennung? Soll das Display nur an der Wand oder auch horizontal genutzt werden? Gibt es sich verändernde Umgebungsbedingungen?

Die kapazitive Touchtechnologie hat sich in den letzten Jahren sicher enorm weiterentwickelt. Dank der weiten Verbreitung, insbesondere bei den mobilen Endgeräten, machen sie in Bezug auf Leistung und Kosten weiterhin die größten und vielversprechendsten Fortschritte. Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz werden die kapazitiven Displays immer genauer und ermöglichen sogar vollkommen neue Eingabemöglichkeiten, die die Nutzungspotenziale von Touchoberflächen erweitern. Bei Interactive Scape verwenden wir ausschließlich projiziert-kapazitive (PCap) Touchscreens, da diese bei horizontalem Einsatz wie bei Multitouch-Tischen mit Objekterkennung die mit Abstand beste und robusteste Lösung darstellen. Auch wegen der lebendigen Bilder und der Unabhängigkeit von den Lichtverhältnissen in der Umgebung.

Sie sind sich weiterhin unsicher? Wir beraten Sie gerne bei Ihrer Touchscreen-Wahl!

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